Roman Kurevic, Berater des Trendfolgefonds „Deutsche Aktien System“, über den erfolgreichen Einsatz von absolutem Momentum:
Guten Morgen liebe Trendfolger,
die US Börsen rennen weiter nach oben, während die Kurse in Europa sogar den Rückwärtsgang eingeworfen haben. Jetzt wird es sogar den Analysten zu bunt und sie müssen „Szenarien“ entwickeln, warum der US Markt trotzdem weiter ansteigen wird. Ein sehr wichtiger Faktor ist die Währung:
Die US$ Schwäche sollte also in den kommenden Monaten anhalten. Ob wir allerdings gleich jede kleine Schwankung in schwächeren Aktienkursen umsetzen sollten, finde ich persönlich doch etwas fraglich. Als der DAX bei 13.800 war, notierte der EUR/USD bei ungefähr 1,13. Jetzt sind wir knapp 5% höher und man preist „gefühlt“ bei jedem Tick den „Weltuntergang“ in Europa ein.
Ja, ein wenig Gegenwind ist sicherlich vorhanden. Man sollte die Kirche im Dorf lassen, denn wir waren auch schon deutlich höher und auch dann drehte sich die Erde doch irgendwie weiter.
Problematischer ist da die erneute Eskalationsstufe USA/CHINA, Donald Trump verstärkt tatsächlich den Druck in diese Richtung. Die aktuellen Umfragewerte scheinen ihm keine Wahl mehr zu lassen. Ob dies langfristig tatsächlich ein Vorteil ist, würde ich persönlich bezweifeln. Denn mit Europa kann man dies vielleicht straflos machen, mit den Chinesen wird dies nicht gelingen und langfristig Marktanteile kosten und den Rivalen in China ungehindert das weitere Wachstum ermöglichen. Europa täte ebenfalls gut daran, die USA ebenfalls in die Schranken zu weisen. Aber da wird mit großer Sicherheit nichts positives kommen.
Die Lage bei den Hotels, hat gestern Gabor Steingart aufgenommen. Man muss kein Hellseher sein, um die brisante Lage zu erkennen. Zuletzt hat es sich ein wenig entspannt, aber fehlende Großveranstaltungen und schwächere Auslastungen liegen leider immer noch wie Blei auf den Unternehmen.
Immerhin konnte der „Inlandstourismus“ in Teilbereichen den Sommer erfolgreich mitnehmen. Länder wie Griechenland oder Kroatien, dürften das laufende Jahr abgeschrieben haben.
Die „Schnäppchenjäger“ bei Luftfahrt- oder Touristikaktien dürften noch einige schwere Monate, wenn nicht sogar Jahre vor sich haben. Diese spielen bei uns momentan keine Rolle. Ganz im Gegenteil sind wir hier glücklicherweise frühzeitig ausgestiegen.
Selbst wenn es relativ schnell einen Impfstoff geben sollte, dürften die in der Vergangenheit lukrativen und regelmäßigen Businessflüge in der Zukunft wohl keine so große Rolle mehr spielen. Es dürfte also weiter schwierig bleiben und viele neue Ertragsquellen dürfte es hier auch nicht geben.
Hotels, Brauereien, Gastronomie und andere gebeutelte Brachen, werden sich sicherlich anpassen können. Hier muss vermutlich erst eine Form der „neuen Normalisierung“ stattfinden, um die Lage entsprechend abschätzen zu können. Ein weiterer Lockdown wäre dann aber sicherlich der finale Todesstoß. Die entsprechenden Verbände sollten dies in Berlin und Brüssel unverbindlich klar machen.
Die Finanzierungen dürften trotz der massiven Maßnahmen der Notenbanken und der Regierungen teurer werden. Ob die Ausweitung frühere Extreme erreicht bleibt abzuwarten, aber bis zum Herbst dürfte der Ausblick noch etwas klarer werden:
Die Marktbreite hat auch an den US Börsen zuletzt nachgelassen. Auch in Europa sehen wir dieses Phänomen, wobei die Schwergewichte in den USA momentan alle historischen Vergleiche in den Schatten stellen:
Wünsche euch allen ein schönes Wochenende.
Euer Roman